Vom Granulat zum Preform und der PET-Flasche

Haben Sie sich schon einmal gefragt: „Wie wird eigentlich eine PET-Flasche erzeugt?“. Die wenigsten Konsumenten wissen genau, woher die PET-Flaschen stammen und wie sie erzeugt werden. Begleiten Sie uns als einen der führenden österreichischen Hersteller durch den Produktionsprozess.


Zwei Stufen zum Erfolg

Die Herstellung von PET-Flaschen ist ein zweistufiges Produktionsverfahren, das höchste Sorgfalt und eine strikte Qualitätskontrolle erfordert.
In der ersten Stufe wird aus PET-Granulat, unter Einsatz modernster Spritzgießmaschinen, die PET-Preform. Während in der zweiten Stufe aus den PET-Preformen mittels einer Streckblasmaschine die fertigen PET-Flaschen erzeugt werden.

Die erste Stufe lässt sich in die drei Unterstufen Vortrocknung, Spritzguss und Abkühlung aufteilen.


Vortrocknung

Die Produktion der PET-Preformen erfolgt mittels modernster Spritzgießmaschinen direkt in unserer Produktionsstätte in Reichersdorf. Nach der Anlieferung des PET-Granulats wird dieses in Siloanlagen bis zu seinem Einsatz sicher vor Regen und Sonneneinstrahlung gelagert. Sobald die Produktion gestartet wird, gelangt das Material durch ein ausgeklügeltes Rohrleitungssystem zu der Trocknungsanlage der Maschine. Das Material verweilt dort 6 bis 8 Stunden und wird mit trockener Luft (Taupunkt –30° Celsius) auf 170°Celsius erhitzt.
Sobald das PET-Material einen bestimmten Feuchtigkeitsgehalt unterschritten hat, kann es weiter verarbeitet werden. Nach der Vortrockenphase startet erst die eigentliche Produktion.


Spritzguss

Das vorgetrocknete PET-Granulat wird durch ein weiteres Rohrleitungssystem der Spritzgießmaschine zugeführt, die das Material auf 280° Celsius erwärmt. Diese Erwärmung ist wichtig, da sich das Material erst dann zu einer homogenen Masse zusammenfügt und es sich erst in diesem Zustand weiter zu PET-Preformen verarbeiten lässt. Das plastifizierte PET-Material wird in eines der mit 6°C kaltem Wasser gekühlten Preformwerkzeuge eingespritzt. Dabei entstehen, je nachdem welches Werkzeug gerade in Verwendung ist, zwischen 32 und 96 Preformen je Zyklus.


Abkühlung

Das Abkühlen der Preformen schon während der Einspritzphase ist enorm wichtig, da dadurch die Kristallisation des PET verhindert wird. Kühlen die Preformen zu langsam ab, werden diese milchig (kristalline) und sind für eine weitere Verarbeitung unbrauchbar.
Nach dem ein Zyklus abgeschlossen ist, werden die Preformen aus dem Spritzgießwerkzeug entnommen und in einer Kühlstation der Maschine weiter abgekühlt, bevor sie in die spätere Verpackung gelangen.


Von der Preform zur Flasche

Ein Großteil unserer Kunden übernimmt selbständig im jeweiligen Abfüllbetrieb den Produktionsschritt von der PET-Preform zur fertig geblasenen PET-Flasche.
All jene Kunden, die nicht über den dazu notwendigen Maschinenpark verfügen, können wir, dank unserer Streckblasanlage in Reichersdorf, mit PET-Flaschen versorgen. Hochmoderne Einrichtungen gepaart mit dem jahrzehntelangen Know How garantieren ein hochwertiges und qualitatives Endprodukt.


Wie wird nun aus einem Rohling, der Preform, die eigentliche PET-Flasche?

Zuerst werden die Preformen erneut erwärmt, diesmal jedoch nur auf ca. 110°C. Erreicht die Preform die eingestellte Temperatur, wird sie in der Maschine in eine Negativform der endgültigen Flasche übergeben. Mittels gereinigter Druckluft wird der erhitzte Rohling sowohl in die Länge, als auch in die Breite gestreckt, bis er die Hohlform ausfüllt. Gleichzeitig kühlt dabei die PET-Flasche ab. Nach dem Streckblasen werden die PET-Flaschen direkt in die Abfüllanlage auf einen Leerflaschenpalettierer verpackt.


Logistik: Die richtige Preform/Flasche zum richtigen Zeitpunkt

Wir produzieren die PET-Preformen und PET-Flaschen individuell und ausschließlich auf Bestellung unserer Kunden. Dabei versuchen wir, die Produktion so nahe wie möglich an den Auslieferungstermin zu planen, damit Just-in-Time-Lieferung möglich ist und unsere Lagerflächen möglichst effizient genutzt werden können.


Qualitätsmanagement: Sicherheit und Perfektion

Eine gleichbleibend hohe Produktqualität ist von essentieller Bedeutung, insbesondere dann, wenn Lebens- und Genussmittel in unseren Produkten aufbewahrt werden sollen.
Damit wir unseren Kunden stets die optimale Qualität bieten können, beginnt unsere Kontrolle bereits bei der kontinuierlichen und exakten Prüfung der angelieferten Rohstoffe.
Ebenso wichtig ist eine ständige Prüfung der laufenden Produktion. Da unsere Maschinen niemals ruhen und rund um die Uhr produzieren, muss der Produktionsprozess der PET-Preformen und PET-Flaschen laufend durch speziell geschultes Personal kontrolliert und überwacht werden.
Nicht nur die laufende Produktion wird dabei kontrolliert, sondern darüber hinaus stellen wir uns der jährlichen Überprüfung durch ein unabhängiges externes Institut. Seit dem Jahr 2012 sind wir nach den strengen Richtlinien des Qualitätszertifikats FSSC 22000 (Food Safety System Certification) zertifiziert. Darüber hinaus zählen wir zu den Gründungsmitgliedern der „Gütegemeinschaft Wertstoffkette PET-Getränkeverpackung e.V.“ und können ebenfalls für diverse Produkte das RAL Zertifikat erhalten.